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Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Sowjetunion Prora und nutzte das Umfeld der unfertigen Rohbau-Anlage als Internierungslager und Unterkunft für Vertriebene. Von hier aus unterstützte sie den heimlichen Aufbau der Nationale Volksarmee (NVA) der DDR. Bis zu 19.000 Menschen aus allen Teilen der Republik waren um 1950 mit dem Ausbau der Blöcke befasst. Plakate auf Rügen warnten: „Achtet auf Spione und Agenten! Hier wird für die Sicherheit und die Verteidigung des Friedens gebaut.“ Bis 1990 waren in Prora 15.000 Soldaten gleichzeitig stationiert und Militärs aus über einem Dutzend Ländern wurden für den Kampf gegen den „Weltimperialismus“ ausgebildet. Gleichzeitig entwickelte sich der Ort zu einer wichtigen Keimzelle der DDR-Opposition.
Nach der Wiedervereinigung übernahm kurzzeitig die Bundeswehr den über Jahrzehnte abgesperrten Ort, bevor die Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurden. Seit den 2000er-Jahren wird Prora schrittweise saniert und in modernen Wohnraum, Hotels und Museen umgewandelt. Die Kombination aus der vom „Bauhaus“ der 1920er Jahre inspirierten ersten Bauphase und luxuriösen Wohnungen zieht sowohl Touristen als auch Investoren an, während die historische Entwicklung nach wie vor Besucher fasziniert.
Alle Info's und Highlights rund um die Insel Rügen gibt es auf der: ruegen.de
 
                                
                                
                             
                                
                                
                             
                                
                                
                            Die Zukunft von Prora liegt in der Mischung aus Denkmalpflege und touristischer Nutzung. Investoren entwickeln Luxusimmobilien, während Museen die NS- und DDR-Geschichte lebendig halten. Prora soll sich zu einem kulturellen und touristischen Hotspot an der Ostsee weiterentwickeln, der gleichermaßen Wohnraum, Freizeitangebote und historische Bildung vereint. Kritiker warnen jedoch vor der Kommerzialisierung des Denkmals, während Befürworter den Erhalt der Bausubstanz und die touristische Belebung als Chance für die Region sehen.